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Johann Amos Comenius

J. A. Comenius – Stationen seines Lebens

Jan Komenský – so sein Name in der tschechischen Muttersprache, der Zuname Komenský geht auf den Herkunftsort des Vaters zurück – er wurde 1592 in Mähren geboren. 

 

Über den genauen Geburtsort besteht Unsicherheit, neben Nivnice werden zwei weitere Orte in der Region genannt.

 

Seine Familie gehörte der Brüder-Unität (Jednota Bratrská) an, oft kurz „Böhmische Brüder“ genannt. 

 

Diese Kirche der ersten Reformation, die die meiste Zeit unter Unterdrückung existieren musste, erlebte in Comenius‘ Jugendzeit gerade in Mähren eine Blütezeit und Phase relativer Freiheit, geschützt durch den Adeligen Karl d. Ä. von Žerotin (1564-1636).

Das Labyrinth der Welt. Handzeichnung von Johann Amos Comenius

Das Labyrinth der Welt, Handzeichnung

von Johann Amos Comenius


Chronologie seines Lebens

 

1592geboren am 28. März
1604 -1605nach dem Tod der Eltern Schüler an der Schule der Brüder in Strážnice
1608 - 1611Gymnasium der Brüder in Přerov, in dieser Zeit nimmt Comenius seinen zweiten Vornamen Amos an
ab 1611studiert er Theologie an der reformierten Hohen Schule in Herborn 
ab 1613studiert er im ebenfalls reformierten Heidelberg
1614 - 1617leitet er die Schule der Brüder in Přerov
1616Ordination zum Priester der Brüder-Unität
1618 bis 1621

Gemeindeleiter der (deutschsprachigen) Gemeinde der Brüder in Fulnek 

 

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1618„Zweiter Prager Fenstersturz“; Beginn des 30jährigen Krieges
1620

Schlacht am Weißen Berg vor den Toren Prags: Die protestantischen Böhmischen Stände unterliegen der Katholischen Liga;

daraufhin Verfolgung aller Evangelischen (Utraquisten, Böhmische Brüder, Lutheraner, Reformierte u.a.m.) in den Ländern der Habsburger Monarchie

ab 1620Comenius versteckt sich an wechselnden Orten in Böhmen und Mähren
1622

Das_Labyrinth_der_Welt._Handzeichnung_von_Johann_Amos_ComeniusComenius‘ erste Frau und beide Söhne kommen durch die Pest ums Leben.


Zuflucht bei dem Adeligen Karl von Žerotín auf dessen Gütern in Böhmen.

 

Es entsteht die Schrift „Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens“ (Bitte klicken Sie rechts auf das Bild um die Schrift zu öffnen.)

1624

Comenius entwirft eine Landkarte von Mähren (gedruckt 1627), die bis heute wegen ihrer außergewöhnlichen Genauigkeit unter Kartografen berühmt ist.

 

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1628nach Aufenthalten in Görlitz, Berlin und Holland und anschließender Rückkehr nach Mähren muss er mit seiner neuen Familie das Land endgültig verlassen und findet mit Tausenden anderer Vertriebener im polnischen Leszno (Lissa) Exil.

 
Lehrer, dann Rektor des Lissaer Gymnasiums der Brüder, das unter seiner Führung aufblüht.
Literarisch höchst produktive Periode, Ansehen bei Philosophen und Intellektuellen in ganz Europa bis hin nach Nordamerika; es entstehen u.a.: „Didactica“ (1627-1638), „Informatorium der Mutterschul“ (1628 tschechisch, 1633 deutsch, 1653 lateinisch), „Janua linguarum“ (1629)
1641 bis 1642Reise nach England, wo er seine „Pansophie“ als wissenschaftliche Grundlage zur Verbesserung der Menschheit vorstellt; 
Schrift „Via lucis“, ein Programm für universale Erleuchtung und Verbesserung der ganzen Welt, das wegen Ausbruch des Bürgerkrieges nicht zur Umsetzung kommt;
Einladungen nach Frankreich und Nordamerika (Harvard), die er nicht annimmt.
1642Einladung des Industriellen Louis de Geer nach Schweden; Comenius lässt sich in dem von Schweden kontrollierten Elbing (Elbląg, Polen) nieder, arbeitet im Auftrag des schwedischen Kanzlers Axel Oxenstierna an neuen Schulbüchern.
1644Lehrer am Elbinger Gymnasium, mehrere Reisen durch Deutschland und Schweden, In Elbing (1642-1645) "irenische" Schriften u.a. im Dialog mit Pater Massimiliano Magni zur Vorbereitung des "Colloquium" zu Thorn 1645.
1645nimmt er als Vertreter der Böhmischen Brüder am (ergebnislosen) Thorner Religionsgespräch teil
1648

Rückkehr nach Lissa; Comenius wird zum Bischof der Brüder-Unität gewählt.

 

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Die mährischen Exilgemeinden in Ungarn wünschen sich Comenius als ihren Bischof in ihrer Nähe

1650Comenius folgt einer Einladung nach Sárospatak (Ungarn), wo er das Schulwesen reformieren soll; nicht sehr erfolgreiche, dafür aber literarisch produktive Phase (u.a. „Schola ludus“ und „Orbis sensualium pictus“); Weiterentwicklung seiner didaktischen Theorie
1654Rückkehr nach Lissa
1656

Zerstörung der Stadt im Schwedisch-Polnischen Krieg, fast alle seine Handschriften werden vernichtet. 

 

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Comenius flieht nach Amsterdam und rekonstruiert und ordnet sein Lebenswerk: Zusammenfassung der Opera Omnia Didcatica (ODO). Neuauflage der "Irenica", "prophetische" und antisozianische Schriften. Ständig arbeitet er an der Wiederherstellung und weitgehenden Vollendung des Hauptwerks "Über die 'Verbesserung der menschlichen Angelegenheiten" und  arbeitet an seinem Testament.

1668Schrift „Unum necessarium“
1670

Comenius stirbt am 15. November in Amsterdam und wird in Naarden begraben.

 

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Als Lehrer vieler Völker geht Comenius 
in die Geschichte ein 
(Gedenkstein in Fulnek/Tschechien)